Der Grössenwahn des Grafen de Renesse

Das Hôtel Kursaal de la Maloja (heute Maloja Palace) war seinerzeit eines der ambitiösesten Hotelprojekte Europas und nach der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich das grösste Profangebäude der Schweiz. Um den Blick über die Parkanlage und den Zugang zum See zu öffnen, wurde der Hügel zwischen See und Gebäude abgetragen. So konnten sich die Gäste vom Hoteleingang bequem im Boot zum Silsersee rudern lassen. Rund ums Hotel wurden ein 9-Loch-Golfplatz (der erste auf dem europäischen Festland), einen Lawn-Tennisplatz und eine Eisbahn angelegt.

Das grosse Hotel Kursaal war Teil eines Ensembles, mit dem sich Camille de Renesse sein Alpenressort gestalten wollte. Dazu gehörten verschiedene Holzchalets wie das Hotel Schweizerhaus, das Chalet Kuoni (heute Casa Segantini), die Villa la Vedetta und die Villa la Rosée. Diese Bauten wurden damals zum Verkauf oder zur Miete angeboten. 1883-1884 wurde die katholische Kirche St. Gaudens errichtet (heute Chiesa Bianca). Etwas oberhalb von Maloja liess sich der Graf ein mit Zinnen und Türmen ausgestattetes Privatschloss errichten. Hoch oben ragt es am Felsabgrund zum Bergell. Vor seinem Zuhause liegt der Alpengarten mit hochalpiner Flora und Fauna und mit Gletschermühlen aus der letzten Eiszeit.

Bereits fünf Monate nach der Hoteleröffnung 1884 ging Camille de Renesse bankrott. Eine Cholera-Epidemie im Eröffnungsjahr liess die italienischen Gäste gänzlich ausbleiben. Die Aktienmehrheit fiel bald der belgischen Caisse des Propriétaires zu. Trotz aller Zwischenfälle blieb das Hotel bis zum Ersten Weltkrieg rege in Betrieb. Es fanden beachtenswerte Theateraufführungen statt und Auftritte von Künstler der Mailänder Scala. Die Extravaganz des Angebotes beflügelte die Fantasie von Filmleuten wie Peter Christian Bener und Daniel Schmid. Im Buch „Die Erfindung vom Paradies“ schildern sie die aussergewöhnlichen Anlässe: „Und die Feste kann man feiern in Maloja. Zum Beispiel eine Venezianische Nacht. Man lässt Gondolas aus Venedig kommen, schmückt sie festlich und stellt Tische und Stühle darin auf. Damit man vor der Unbill der Witterung sicher ist und sich die Damen nicht allzu sehr verhüllen müssen, lässt man die schwimmenden Speisezimmer nicht im Silsersee zu Wasser, sondern im grossen Speisesaal.“ In den 20er-Jahren kam ein beheizbares Aussenschwimmbad dazu und ab 1924 begann man sich für die autofahrenden Gäste einzurichten. Die goldenen 20er scheinen längst verblasst, doch die Gebäude bleiben auch ein Jahrhundert später noch immer imposant.

(Quelle: Bregaglia Turismo Bilder Beitragsbild, oben und rechts: www.malojapalace.com )

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Bild: Bregaglia Engadin Turismo

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